Erinnerungen an eine grausame Zeit: das Mahnmal für die ermordeten Juden Hannovers
Im Jahr 1994 wurde neben dem Opernhaus das Mahnmal für die ermordeten Juden Hannovers eröffnet. Dieses Monument wurde durch Iniatitive der Bürgerschaft erschaffen, um all den jüdischen Bürgern und Bürgerinnen aus Hannover zu gedenken, die deportiert und ermordet wurden. Dieses Denkmal erinnert an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte.
Die traurige Geschichte von Jüdinnen und Juden in Hannover
Ab 1933 wurden Hannoversche Juden von Nationalsozialisten gejagt und gedemütigt. Viele der Gläubigen wurden ermordet oder sahen den Selbstmord als letzten Ausweg an. Verbliebene Menschen jüdischen Glaubens mussten 1941 ihr Zuhause räumen und wurden durch Unterstützung der Stadtverwaltung in sogenannten Judenhäusern untergebracht. Hier wurden sie aus ihrem Leben gerissen, um deportiert und ebenfalls grauenvoll ermordet zu werden.
Die Inschrift auf dem Mahnmal
Die jüdischen Kinder, Männer und Frauen wurden von 1938 bis 1945 zu Zielen wie Auschwitz, Warschau, Riga oder Theresienstadt transportiert. Die Angriffe und Gefangenschaften überlebten nur die wenigsten. Insgesamt 27 Juden wurden im April 1945 im Sammellager Ahlem durch amerikanische Soldaten befreit. Die Initiative scheute keine Mühen, um die Namen all der Juden auf dem Mahnmal zu verewigen, die sie in Erfahrung bringen konnten. Das Mahnmal für die ermordeten Juden Hannovers trägt eine besondere Inschrift und beginnt mit den Worten: „Dieses Mahnmal ist zur bleibenden Erinnerung an über 6.800 Jüdinnen und Juden Hannovers errichtet worden: Viele Familien lebten hier seit Generationen.“ Der weitere Teil fasst die grausamen Taten der Nationalsozialisten sowie die Daten und Ziele der Transporte Juden zusammen.
Opfer sind namentlich verewigt
Auf dem Mahnmal sind die Namen von 1.935 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus Hannover eingemeißelt. Den Deportierten wurden Angaben zum Lebensalter sowie der Zeitpunkt der Deportation hinzugefügt. Zu den Opfern wurde deren Geburtsjahr in Stein gemeißelt. Soweit bekannt, wurden Informationen zu ihrem weiteren Schicksal auf dem Mahnmal verewigt. Ist der Todesort unbekannt, wurde die Inschrift mit dem Vermerk „verschollen“ versehen.
Ein begehbares Denkmal
Das Denkmal basiert auf den Entwürfen des italienischen Künstlers Michelangelo Pistoletto. Der Erbauer gestaltete das Mahnmal als offenen, begehbaren Ort, durch den Besucher die Namen und Schicksale direkt in Augenschein nehmen können.